Täglich sprechen wir circa 15.000 Wörter – unsere Stimme nutzen wir dafür meistens ganz unbewusst. Dabei sollte die Wirkung auf andere – z. B. unsere Kund:innen und Geschäftspartner:innen – nicht unterschätzt werden: Der Stimmklang entscheidet über Vertrauen und Sympathie; eine stabile, kräftige Stimme strahlt zudem Kompetenz und Sicherheit aus. Foto: Alena Jarrett via Unsplash
Nicht nur das WAS zählt, sondern auch das WIE: Daher sollten Gründer:innen nicht nur heraus arbeiten, was sie über sich selbst, ihre Dienstleistung oder ihr Produkt sagen wollen, sondern auch, wie sie dabei ihre Stimme am besten einsetzen. Denn laut der Logopädin und Stimmtrainerin Sabrina Wunderlich von der StimmWERTstatt ist es genau diese, die am Ende bestimmt, ob ein Gespräch erfolgreich verläuft und das Kommunikationsziel erreicht wird. Sabrina wird im neuen Jahr 2024 Seminare im hei.programm anbieten, bei denen Gründer:innen ihre Stimme entsprechend trainieren können, um sie bewusst als Werkzeug für erfolgreiche Kommunikation einzusetzen. Und dadurch kompetent und sicher im Gespräch aufzutreten.
Unser hei.frühstück am 9. Oktober zum Thema „Die Stimme als Instrument im Business“ ist leider schon ausverkauft. Aber wenn ihr zuküftig Einladungen zu unserem hei.frühstück bekommen wollt und keinen Vortrag mehr verpassen möchtet, dann kontaktiert uns sehr gern über unser Kontaktformular und wir nehmen euch in den entsprechenden Einladungsverteiler auf.
Und für alle, die bei diesem Mal nicht dabei sein können, haben wir Sabrina vorab der kommenden Veranstaltung zu einem kurzen Interview getroffen und ihr erste Fragen gestellt.
Liebe Sabrina, die eigene Stimme als Werkzeug zu einer erfolgreichen Kommunikation. Warum sollten Gründer:innen ihre Stimme trainieren?
Stimme hat einen großen Anteil am „ersten Eindruck“. Besonders Gründer:innen sollten darauf achten, dass dieser positiv ausfällt, damit das Business erfolgreich starten kann.
Der sachliche Inhalt einer Nachricht macht nur einen kleinen Teil der Kommunikation aus. Wir übermitteln durch unsere Stimme auch Stimmung, Meinung, Emotion, persönliche Eigenschaften und vieles mehr. Es ist hörbar, wie (selbst-)sicher wir sind, ob wir unser Produkt/unsere Dienstleistung aus tiefstem Herzen verkaufen und ob wir kompetent und vertrauensvoll sind. All dies ist sowohl im Kontakt mit potenziellen Kund:innen, als auch im Gespräch mit zukünftigen Geschäftspartner:innen oder Kreditgeber:innen von großer Bedeutung. Denn: zittert die Stimme im Gespräch, klingt sie gepresst oder zu leise, wird ein erfolgreicher Verlauf der Gespräche unwahrscheinlich. Eine solche Stimme spricht für Unsicherheit, Zweifel und Anspannung.
Was macht eine überzeugende Stimme aus?
Eine überzeugende Stimme ist klar, klangvoll und kräftig. Dazu gehört eine deutliche Artikulation, eine tiefe Atmung und eine ausgeglichene Körperspannung. Stimme ist also immer ganzheitlich zu betrachten. Im Business kommt es darauf an, dem Gegenüber Sicherheit, Kompetenz und Vertrauen zu vermitteln. Hierfür ist es wichtig, dass die eigene Stimme bewusst genutzt wird.
Gibt es Stimm-Übungen, die Gründer:innen im Alltäglichen, zwischendurch, anwenden können?
Es gibt zahlreiche Übungen, die zwischendurch zum Training genutzt werden können. Was jede:r ohne Vorwissen machen kann, ist, für eine ausgeglichene Muskelspannung zu sorgen. Schultern kreisen, Nacken dehnen, auf eine insgesamt aufrechte Haltung achten.
Zusätzlich gibt es viel kleine Übungen mit direktem Einfluss. Lippen flattern lassen und dabei einen entspannten Ton erzeugen, Summen oder auch locker ein Lied mitsingen – all diese Dinge sorgen für eine entspannte und dennoch kräftige Stimme.
Was macht den Schlüssel zu einer gelungenen Kommunikation aus? Der Inhalt des Gesagten oder die Art und Weise?
Logopädin Sabrina Wunderlich ist seit 2022 Inhaberin der StimmWERTstatt, mit der sie Stimmcoachings anbietet. Derzeit befindet sie sich zudem in der Weiterbildung zur Fachtherapeutin für Stimme. Foto: @StimmWERTstatt
Der Schlüssel zu einer gelungenen Kommunikation ist die Mischung aus dem WAS und dem WIE.
Natürlich ist die Wortwahl, also die Rhetorik wichtig. Fachlich sollte man auch fit sein, wenn man etwas verkaufen/anbieten möchte. Das bringt einen jedoch nicht weiter, wenn die Stimme monoton, leise, zurückgezogen ist. Dann muss sich das Gegenüber sehr darauf konzentrieren, was ich sage und bekommt nur die Hälfte mit. Außerdem wirkt das eben unsicher und wenig kompetent.
Das WIE, in Form von Betonung, Stimmgebung und Modulation ist also mindestens genau so wichtig, wie das WAS. Ich behaupte sogar, dass die Stimme in manchen Situationen wichtiger ist als der Inhalt.
Vielen Dank für das sehr informative Interview, liebe Sabrina. Wir freuen uns sehr auf deinen Vortrag und die Zusammenarbeit 2024!
