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Artikel vom 02. November 2018

Gründung aus der Hochschule – nicht nur für „HighTech“ler

„Oftmals besteht bereits durch die Hochschulausbildung oder ein Forschungsprojekt ein Wettbewerbsvorteil gegenüber bestehenden Angeboten im Markt“, sagt Nils Neumann von Hamburg Innovation. Foto: Nathan Mumlao via unsplash.com

Jeden Monat stellt sich einer unserer Seminar-Anbieter mit einem Gastbeitrag in seinem jeweiligen Fachgebiet vor. Heute ist unser Autor Nils Neumann von Hamburg Innovation. Er berät mit seinem Team Studierende, Hochschulabsolventen und akademische Hochschulangehörige, die eine Existenzgründung im Technologiebereich bzw. im innovativen Dienstleistungsbereich anstreben oder bereits vollzogen haben. In seinem Gastbeitrag beantwortet er Fragen, die ihm bei seiner Arbeit als Leiter des Startup Supports häufig begegnen.

Warum soll ich mich mit einer wissensbasierten Idee selbständig machen?

Die Gründung eines Unternehmens aus der Hochschule kann ein guter Weg sein, ein selbst bestimmtes Erwerbsleben zu führen. Know-how oder eine im Hochschulumfeld entstandene Technologie- oder Geschäftsidee bieten sich grundsätzlich auch für eine Anstellung in einem Unternehmen oder im akademischen Bereich an. Angestellte und wissenschaftliche Mitarbeiter_innen sind jedoch gerade am Anfang ihres Berufslebens nicht in der Position, selber zu entscheiden, wann und wie sie ihre Idee in die Umsetzung bringen. Und die Lorbeeren der Arbeit erntet vielleicht am Ende auch noch jemand anderes… Daher ist der Schritt in die Selbstständigkeit immer eine Überlegung wert.

Gibt es Ähnlichkeiten zwischen einer Gründung aus der Hochschule und einer „normalen“ Gründung?

Grundsätzlich entscheiden dieselben Faktoren über den Erfolg einer wissensbasierten Gründung: Das Produkt bzw. die Dienstleistung sollte sich in irgendeiner Weise von bereits am Markt befindlichen Wettbewerbsangeboten unterscheiden – also ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen. Es muss Menschen, Unternehmen oder Einrichtungen geben, die bereit sind, für das Angebot zu bezahlen. Und die grundlegende Expertise und Fertigkeiten für die Entwicklung sowie Umsetzung der Idee sollten in der Gründungsperson oder im Team vorhanden sein.

Gibt es Besonderheiten, die eine wissensbasierte Selbständigkeit auszeichnen?

Oftmals besteht bereits durch die Hochschulausbildung oder ein Forschungsprojekt ein Wettbewerbsvorteil gegenüber bestehenden Angeboten im Markt, egal ob es sich um einen Sportwissenschaftler handelt, der ein wissensbasiertes Personal Training anbietet, oder um eine Physikerin, die einen innovativen Titan-Saphir-Laser entwickelt. Nicht selten erfordern wissensbasierte Gründungsvorhaben jedoch zusätzliche Expertise oder einen relativ hohen finanziellen Mitteleinsatz. Für die Bewältigung dieser Herausforderungen gibt es allerdings vielfältige Unterstützung durch die Hochschulen und andere Institutionen.

Wie unterstützt mich die Hochschule?

An vielen Hamburger Hochschulen und bei der Transfergesellschaft der Hamburger Hochschulen Hamburg Innovation GmbH gibt es Angebote, die bei der Umsetzung wissensbasierter Ideen konkret helfen. So können Gründer mit Hilfe dieser Einrichtungen Expertinnen und Experten im Ökosystem der Universitäten finden. Sie erfahren Unterstützung durch Gründungsberaterinnen und -berater beim Überführen ihrer Ideen in Geschäftsmodelle und bei der Bewerbung um finanzielle Förderung. Einige Einrichtungen bieten zusätzlich die Möglichkeit, Arbeitsflächen zu nutzen.

Welche finanzielle Förderungen sind grundsätzlich möglich?

Für die Gründung von Unternehmen mit technologiebasierten Produkten oder innovativen Dienstleistungen gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. So können sich Ideenträgerinnen und -träger bei Erfüllung aller Kriterien über die Instrumente des EXIST-Programms des Bundes (Gründerstipendium und Forschungstransfer) eine finanzielle Förderung mit einer Laufzeit zwischen einem und drei Jahren sichern. Die Investitions- und Förderbank Hamburg (IFB) bietet über verschiedene Förderinstrumente (InnoFounder, InnoRampUp) ebenfalls eine „Grundsicherung“ für innovative Vorhaben in der frühen Phase.

Hochschule

Nils Neumann, Leiter des Startup Supports bei Hamburg Innovation. Foto: Jochen Kilian/Tutech

Über den Autor

Nils Neumann ist Leiter des Startup Supports bei Hamburg Innovation GmbH, der gemeinsamen Technologietransfergesellschaft der Hamburger Hochschulen. Hamburg Innovation und die Schwestergesellschaft Tutech unterstützen seit über 25 Jahren wissensbasierte Gründungen in Kooperation mit Partnern aus Politik, Wirtschaft sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Derzeit koordiniert Hamburg Innovation den Aufbau der Wissensgründerplattform beyourpilot, die von der Stadt Hamburg gefördert wird.

 

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