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Artikel vom 31. Mai 2018

Gründerstory: Filmen, schneiden – und raus damit!

Visuell kommunizieren - das lernt man bei den Gründern Ilona und Thomas

Bewegtbild- und Foto-Kompetenz vermitteln die Gründer von „Visuell Kommunizieren“: In ihren Workshops dreht sich alles um die Videoproduktion mit dem eigenen Smartphone. Foto: Michael Zapf für die hei.

Fast jeder hat schon einmal mit dem Handy ein Video gedreht. Die Vorteile der Videoproduktion mit dem Smartphone liegen auf der Hand: Man braucht kein Equipment und der Film ist schnell verschickt. Dahinter steckt ein großes kommunikatives Potential, fanden Ilona Aziz und Thomas Wagensonner. Wenn man das nötige Know-how hinzufügt. In ihren Workshops zeigen die Existenzgründer, wie man mit dem Smartphone professionelle Videoproduktionen macht, die sich im Social Web einsetzen lassen – ob für die eigene Band oder als Info für ein Museum.

Ilona und Thomas, die Social Media-Kanäle sind bereits gut gefüllt mit Videos. Warum habt Ihr Euch ausgerechnet in diesem Bereich selbstständig gemacht?

Thomas: Wir haben bei news aktuell, einer Tochter der dpa, den Bereich Video und PR aufgebaut. Dabei fiel uns auf, dass gerade Museen Material haben, das nur darauf wartet, aufbereitet zu werden. Also gründeten wir den Blog museumsfernsehen.de und verlinkten die Inhalte über Youtube. Auf Feedback mussten wir nicht lange warten: Die Museen waren begeistert, wie gut man ihre Inhalte pushen konnte. Einige Museen haben über 60.000 Follower, die wollen Hintergrundinfos, die ich als Besucher nicht kriege, wie das Interview mit dem neuen Direktor.

Und wie wurde daraus ein Geschäftsmodell?

Ilona: Wir wollten Werbung integrieren, aber dafür fehlte den meisten Museen das Geld. Neben einigen großen Häusern, die das Medium Video schon nutzten, gab es gerade in Hamburg viele, die da noch Nachholbedarf haben. Das Produzieren von Inhalten wird immer wichtiger, man braucht aber eine Strategie und technisches Know-How, um selbst aktiv werden zu können. Menschen darin schulen, ist genau das, was wir mit Visuell Kommunizieren seit Januar 2018 machen.

Wie macht Ihr potentielle Kunden auf Euch aufmerksam?

Thomas: Vor zwei Jahren wurden wir zur Mai-Tagung, einer Fachtagung zum Thema Museum und Internet eingeladen. Da haben wir unsere Workshops gleich angekündigt. Als der erste im Museum für Arbeit in Hamburg stattfand, kamen sogar Teilnehmer aus der Schweiz und Österreich, der Bedarf ist riesig. Mittlerweile fragen auch Theater, Verlage, NGOs oder Forschungseinrichtungen an – alle, die tolle Themen haben, sich aber keine große Produktion leisten können.

Videos mit dem Smartphone produzieren: Das bringen Ilona Aziz und Thomas Wagensonner ihren Kunden bei.

Ilona Aziz und Thomas Wagensonner vermitteln Know-how rund um professionelle Videoproduktion mit dem Smartphone. Mit der Firma „Visuell Kommunizieren“ haben sie sich in Hamburg selbstständig gemacht. Foto: Visuell Kommunizieren

Und was genau lernt man in Euren Workshops?

Ilona: Ein Riesenvorteil ist, dass jeder ein Smartphone hat. Man beginnt also nicht mit einem neuen technischen Gerät und alle bekommen Angst. Auf 15 Teilnehmer kommen zwei bis drei Trainer. Vor dem Workshop installiert jeder die nötigen Apps und dann geht´s los: Wie plane ich? Wie drehe ich? Wie schneide ich? Am Ende soll jeder sein eigenes kleines Video-Projekt erstellt haben. Und dann lobe ich: „Schaut mal, wie weit Ihr mit Euren Mitteln kommt, da geht was!“

Von welchen beruflichen Vor-Erfahrungen profitiert Ihr als Gründer?

Ilona: Wir sind gute Wissensvermittler und professionell breit aufgestellt. Bei news aktuell haben wir viele Events gemacht und gelernt, wie wir die Leute abholen können. Dass wir keine Video-Hipster sind, ist ein totaler Vorteil, ein Teil unserer Kundschaft ist kurz vorm Rentenalter. Und mit museumsfernsehen.de hatten wir uns schon in diesen Bereich vorgetastet. Alles, was wir vorher gemacht haben, hat irgendwie eingezahlt: Ich bin gelernte Werbekauffrau, war nach dem Studium bei diversen Pressestellen. Thomas war nach dem Studium beim Fernsehen, dann im Filmvertrieb, und dann haben wir bei news aktuell den Multimediabereich aus dem Nichts aufgebaut. Wir bieten auch weiterhin Auftragsproduktionen an, aber 60 Prozent unserer Arbeit liegt im Schulungsbereich. Das hat für uns mehr Potential, weil es kaum Anbieter gibt, die aus dem Videoproduktionsbereich kommen und das Know-how auch weitergeben.

Habt Ihr bei dem Schritt in die Selbstständigkeit gezögert? Was gefällt Euch an Eurem neuen Leben?

Thomas: Ich bin erst mit 50 in die Selbstständigkeit gegangen – ich hatte vorher nicht den Mut. Aber ich wollte nicht im Konjunktiv sterben! Ein Coaching hat mir dann den Kick gegeben. Der Coach hat mich auch zur hei. gebracht, dank Frau Bachmann habe ich das Coachingprogramm aus dem hei.scheckheft intensiv genutzt und es später Ilona empfohlen, die sich in Steuern und Buchhaltung fit gemacht hat. Zum Gründertag in diesem Jahr haben wir dann sogar ein Video für die hei. gedreht.

Ilona: Ganz wichtig ist der Austausch – erst zu zweit haben Thomas und ich richtig Fahrt aufgenommen. Es ist toll, sich selbst organisieren zu können, man bekommt von den Kindern mehr mit, man ist ansprechbar, auch wenn es mal mehr zu tun gibt. Habt einfach Mut, es auszuprobieren, einen Weg gibt es immer!

Das von „Visuell Kommunizieren“ beim Hamburger Gründertag 2018 produzierte Video sowie weitere Einzelinterviews aus der Gründerlounge findet ihr auf dem YouTube-Kanal der hei.. An dieser Stelle auch noch einmal ein großes Dankeschön für die wunderbar zusammengefassten Impressionen!

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