Cider machen ist das eine – dann aber auch noch einen eigenen mobilen Ausschank auf die Beine zu stellen, das andere. Kurtus ist der Gründer und Cidermacher hinter Hancock Craft Cider aus Kanada.
Wir haben Kurtus interviewt und hier findet ihr die spannende Gründungsgeschichte zur Herstellung von Cider:
„Ich bin Kurtus Hancock, 33 Jahre alt, komme aus Kanada und bin eigentlich ein ausgebildeter und erfahrener Forschungsingenieur für Wasserstoff-Brennstoffzellen. Seit April 2024 bin ich der Gründer und Cidermacher hinter Hancock Craft Cider.“
Foto: Kurtus Hancock
Kurtus, wie kommt man eigentlich auf die Idee, Cider zu machen – und dann auch noch einen eigenen mobilen Ausschank auf die Beine zu stellen?
„Die Idee, Cider zu machen, lässt sich indirekt auf die Apfelanbau-Wurzeln meiner Familie in Naramata, BC, Kanada zurückführen. Ich bin auf einer 10 Hektar großen Apfelplantage
zusammen mit meinen Eltern und meiner jüngeren Schwester aufgewachsen. Mein Vater, Onkel, Opa und Uropa waren alle Apfelbauern, und die ersten 18 Jahre meines Lebens war
ich komplett von der Welt der Äpfel umgeben. Als es dann Zeit wurde, meine ersten großen Entscheidungen im Leben und Beruf zu treffen, stand Apfelanbau nicht auf meiner
Prioritätenliste. Ich wollte Ingenieur werden.
Etwa 15 Jahre voller Studium und Arbeit als Forschungsingenieur in Kanada und Deutschland später – habe ich entschieden, dass es Zeit war, etwas Neues auszuprobieren.
Am Ende war es eine Dreifach-Inspiration: Meine Nachbar:innen und engen Freunde haben ihre eigene Cidery in Naramata gestartet, und nutzen manchmal sogar die Äpfel meiner Eltern – durch sie habe ich Cider als Hobby begonnen.
Als ich einmal angefangen hatte, Cider zu denken und zu produzieren, war ich immer wieder überrascht, dass es in Hamburg – obwohl es direkt an eines der größten Apfelanbaugebiete Deutschlands grenzt – kaum lokale Craft Cider Optionen gab.
In Kanada und den USA hat Cider in den letzten zehn Jahren richtig an Fahrt aufgenommen – und ich dachte mir: Warum nicht auch in Hamburg?
Was das KegBike betrifft – da gibt es zwei Hauptaspekte. Erstens: Aufgewachsen mit den kanadischen Alkoholgesetzen fand ich die Musik- und Straßenfestkultur in Deutschland
einfach großartig – und dachte, mein Cider könnte da als lokale Bio-Option gut reinpassen. Zweitens: Wenn man eine Cidery gründet, steht am Anfang eine ziemlich große Investition
im Raum. Ein Taproom oder fester Verkaufsstandort war als erster Schritt schlicht zu teuer. Eine mobile Verkaufsoption war die beste Idee, wie ich mir direkten Zugang zu
Endkund:innen verschaffen konnte (und wenn ich ehrlich bin, auch zu den besseren Margen im B2C-Geschäft). Dann noch eine Prise Ingenieur-Leidenschaft oben drauf – und heraus kam das KegBike.“