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Artikel vom 28. Juni 2022

Gründerstory: HOX – das Büro in der Box

HOX

Die beiden Gründerinnen Stefanie Kormis und Pia Zitzmann haben mit der HOX eine Homeoffice-Box entwickelt, die jeden Ort im Nu zum aufgeräumten Büro macht. Foto: Bildreich

Über ihre Kinder haben sie sich kennengelernt. Und gleich so gut verstanden, dass der Wunsch im Raum stand, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Nur, was? Dann kam 2020. Corona. Und Stefanie Kormis und Pia Zitzmann saßen von heute auf morgen im Homeoffice. Mit provisorischem Arbeitszimmer auf dem Küchentisch, das aufgelöst wurde, sobald es Essen gab. Kabel- und Zettelsalat inklusive. Das geht auch anders, fanden die Freundinnen. Und eine Geschäftsidee kam auf: Die HOX Box. Eine Homeoffice-Box, die jeden Ort im Nu zum aufgeräumten Büro macht.

Auch wenn die beiden BWLerinnen wussten, dass sie sich in vielen Bereichen ergänzen  – Pia hatte im Marketing und in der Mediaplanung u.a bei Werbeweischer, Stefanie als Beraterin und später als Führungskraft bei der Lufthansa in den Bereichen Supply Chain und Kundenservice gearbeitet –, in puncto Design waren sie Neulinge. Den Sommer und Herbst 2020 planten sie. Erstellten Moodboards und suchten eine:n Produktdesigner:in. „Die Entscheidung, mit wem wir arbeiten wollen, war eine Mischung aus Gesprächen, Bauchgefühl und dem Preis“, erinnert sich Stefanie.

Home Office

Die Idee zur HOX Box entstand in der ersten Home-Office Zeit während der Corona-Pandemie. Platz für das Laptop, Innenfächer für Dokumente, Maus und Ladekabel und als Clou einen hochziehbaren Deckel, der die Box zum Stehpult macht – all das bietet die HOX, um unkompliziert überall ein mobiles Büro aufzubauen. Foto: HOX Manufaktur

Maßgefertigt – und voll im Zeitgeist

Die Homeoffice-Box, kurz HOX, sollte alles bieten, was man für ein Heim-Büro braucht. Platz für das Laptop, Innenfächer für Dokumente, Maus und Ladekabel und als Clou einen hochziehbaren Deckel, der die Box zum Stehpult machte. Doch als der Prototyp stand und ein:e Produzent:in gefunden werden musste, wurde klar, dass deutsches Handwerk seinen Preis hat. Und Arbeitsteilung verlangt. Ein Tischler in Niedersachsen produziert den Holzkorpus. Ein Hamburger Metaller übernimmt den Scherenlift für das Stehpult, die Schubladen und die Endmontage und verbaut die maßgefertigten Einlagen eines Filzproduzenten. Knapp 900 Euro kostet das steuerlich absetzbare Möbel. Aber das Feedback, so die Gründerinnen, ist sehr gut.

Pia und Stefanie entschieden sich, ihr Startup vorerst aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Daher wandten sie sich für eine Crowdfunding-Kampagne wandten an die Hamburg Kreativ Gesellschaft. Denn diese stellt Fördergelder zur Verfügung, um Hamburger Kreativschaffende für ein Crowdfunding-Projekt zu engagieren. Die Kampagne verhalf den Gründerinnen nicht nur zu einem professionellen Video und ersten Produktfotos. Sie konnten auch die allerersten Boxen verkaufen und ließen gegen eine kleine Spende Bäume pflanzen. „Die Crowdfunding-Kampagne hat uns unheimlich geholfen, positive PR zu bekommen”, freut sich Pia.

hei. vermittelt zum Patentamt

Doch auch unternehmerisch brauchten die Gründerinnen Rückenwind. „Die hei. Hamburger ExistenzgründungsInitiative gab uns viele Bordmittel mit“, sagt Pia. „Das hei.scheckheft bietet die Möglichkeit, sich genau in den Bereichen Unterstützung zu holen, wo uns die Expertise fehlte. Wir machten uns fit in Sachen Online-Marketing. Besuchten `AGBs selber erstellen´ mit einer Juristin. Und ergänzten den Fach-Input durch den persönlichen Austausch bei den Gründertreffen.“ Die hei. stellte auch den Kontakt zum Patentamt her, wo die Gründerinnen die Marke und ein Gebrauchsmuster anmeldeten. „Super hilfreich war die kostenfreie Beratungsstunde mit einem Anwalt. Die haben wir gleich drei Mal genutzt“, lacht Stefanie.

mobiles Arbeiten

In- und Outdoor: Die kompakte HOX ermöglicht, den Arbeitsplatz überall und jederzeit einzurichten und auch spontan von drinnen nach draußen zu verlegen. Foto: HOX Manufaktur

Seit November 2021 ist HOX über den Onlineshop erhältlich und seit kurzem auch im Möbelgeschäft Lokal Design in Hamburg-Eimsbüttel. Auch im Bereich B2C sehen die Gründerinnen Potential. „Wir sind für Unternehmen interessant, die ihre Shared Desk Möglichkeiten ausbauen. Oder Mitarbeiter:innen im Homeoffice unterstützen wollen“, erläutert Pia. Über Onyo können Unternehmen die HOX für ihre Mitarbeiter:innen leasen. Und im Herbst ist das Startup auf der Designmesse „Blickfang“ vertreten. Den Ritterschlag haben sie aber bereits erhalten. Mit der HOX wurden sie von der Expertenjury zu den Gewinner:innen des Universal Design Award erklärt.

Visionen teilen – und sich einfach auf den Weg machen

HOX steht für Homeoffice-Box. Langfristig möchten wir aber eine Plattform für die gesamte Homeoffice-Experience schaffen“, so Stefanie. „Was das alles umfasst, definieren wir gerade.“ Und Pia ergänzt: „Theoretisch könnte man Coaches und Innenarchitekt:innen mit reinnehmen, ein komplettes Beratungspaket anbieten. Viele Unternehmen stehen ja vor der Herausforderung, das hybride Arbeiten konkret zu gestalten.“

Aktuell arbeiten Stefanie und Pia bereits am nächsten  Prototyp, diesmal aus Pappelholz, um die HOX noch leichter zu machen. Eine Powerbank soll sie ergänzen. Und dabei ist beiden klar, dass sie erst am Anfang ihres Weges stehen. „Entscheidend ist, sich überhaupt auf den Weg zu machen“, ist ihr Rat an andere Gründer:innen. „Am besten zu zweit, damit man sich ergänzen und austauschen kann. Wenn der einen mal die Puste ausgeht, surft die andere gerade die Welle.“

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